Jean Calvin der Reformator rief 1536 die erste bürgerliche Republik in Genf aus. Überdies konnte er die Leistungsbereitschaft des Bürgertums aufrichten, indem er Gottgefälligkeit mit Erfolg gleichsetzte. Deshalb heisst «Genf» zugleich noch «Calvinismus». Darüber hinaus ist Genf die erste Schweizer Stadt, die öffentliche Uhren nach der mittleren Zeit richtete, sie basiert also auch auf der «Erfindung der Zeit». Um in Genf jede Minute effektiv zu nutzen, wurden sehr viele Uhren aufgestellt, dies freilich ebenso dem fraglichen Leitsatz von Calvin über die Gottgefälligkeit abgeleitet. Dort setzte sich vielleicht deswegen die Uhrenindustrie durch.
Die Zeit wurde in Genf, um zu arbeiten, streng normiert. Kirchenvater Thomas von Aquin meinte: «Der Mensch wird geboren, um die Schöpfung zu vollenden». Aus diesem Gedanken ging der rigide Arbeitsethos und eine klare Art der Arbeitsteilung hervor; selbiges möglicherweise auch mittels Gewaltherrschaft auf Kosten von Andersdenkenden. Schliesslich sollte sich das Bürgertum entfalten können, dachte man sich dabei.
Vielleicht wurde die Uhr deswegen zu einem Statussymbol. Denn der Calvinismus trug ebenso zur gesellschaftlichen Befreiung und zu bürgerlichem Reichtum bei. Doch wie bereits angedeutet, ebenso zu hohem weltweiten Leid. «Reichtum & Freiheit» wird daher gern mit Uhren demonstriert, die man in Genf einkaufte.
Einige erwähnte Eckpunkte zum Calvinismus habe ich aus dem Buch von Jean Ziegler «Ändere die Welt!» entnommen, erschienen im Bertelsmann Verlag.
Woher stammt wohl der Name «Picard, ein bekanntes Uhrenunternehmen?» Vielleicht leitete man ihn vom Namen der Heimat Jean Calvin`s ab, das heisst von Picardie. Picardie jenes Gebiet, in welchem die Bischofsstadt Noyon liegt, und woher Calvin`s Eltern stammten. Auch eine Option wäre von der Abenteuerfamilie Piccard, denn diese könnte auch mit Jean Calvin selbst in Beziehung gebracht werden. Übrigens, der Uhrenfabrikant Breitling unterstützte diese Abenteuer.