Punkt 12 Uhr wird gegessen. So lernten es die Kinder, die Zeiten waren durchgetaktet, bewirkten deren heutige Präzision, eigentlich oft eine eingeimpfte Präzision.
Im Büro, wo ich bin, stehen eine Mikrowelle, eine Herdplatte, ein Kühlschrank, genügend Platz für Gewürzgurken, Silberzwiebeln, Oliven etc.. So lässt sich ein feines Mittagessen zaubern.
Um 11:35 mache ich mich auf den Weg, um Tortellini zu kaufen; der Supermarkt fünf Minuten entfernt, insgesamt 13 Minuten für meine Besorgung; drei Minuten an der Kasse, fünf Minuten Rückweg. Drei Minuten, um Wasser zu erhitzen und alle Beilagen auf dem Teller anzurichten, Tortellini drei Minuten aufkochen. Pünktlich um 12 Uhr, also genau 19 Minuten später kann gegessen werden.
Schreiten wir einmal zur Tat, merken wir, wie hervorragend wir planen können. In Restaurants wickelt sich das ähnlich ab wie oberhalb beschrieben und mag sogar noch etwas effizienter gelingen. In einem Restaurant hat man innert 20 Minuten samt Bestellungsübernahme gespeist. Eine halbe Stunde Mittag genügt wirklich.
Essen bedeutet ja auch Gaumenfreude, zu speisen dient der Erholung, zum Abschalten, Ausspannen und gemütlichen Smalltalk. Beachtet man dazu die innere Uhr, ist das von beachtlichem Vorteil, besonders hinsichtlich Tages- und Nachtzeiten. Hierzu via Link eine klare Übersicht darüber, wann und wozu jedes Organ bereit ist, auf Hochtouren zu arbeiten.
Überdies sind 35 Minuten deutlich zu wenig, ist eine Anfahrt zum Restaurant erforderlich. Möchte man im Anschluss gemütlich Kaffee trinken, beläuft sich solch ein Besuch sogar im Nu auf 90 Minuten. Ein solches Angebot, beziehungsweise eine länger andauernde Möglichkeit des Genusses beabsichtigen Restaurants immer weniger; «keine Tortellini mehr, nur noch Sandwiches und fertige Salate.» Das führt allerdings öfters zu gestressten, ausgebrannten Mitarbeitern.